Numa`s Ankunft im Tal der magischen Steine
Hier gibt es eine Hörbuchversion mit Bildern - ein Bilderbuchkino !
Weit, weit verborgen hinter Wolken und Bergen lag das geheimnisvolle Drachenland, ein Ort voller Magie, Glanz und Abenteuer. Dort lebte die kleine Drachin Numa, mit neugierigen Augen und einem Herz, das so groß war wie ihre Träume.
Doch nach und nach veränderte sich dieses Drachenland. Immer öfter lagen Rauch und Unruhe in der Luft. Die Drachen schnaubten, stießen gegeneinander und machten ihre Welt eng und chaotisch. Numa seufzte: „Hier ist es längst nicht mehr so schön wie früher … Ich fühle mich unwohl. Und Sicherheit habe ich hier schon lange nicht mehr gespürt.“
In dieser unruhigen Zeit wanderte Numa oft allein durch die Drachenwelt. Sie streifte neugierig an hohen Felsen vorbei, kletterte über Wurzeln und schnupperte an jeder Blume, die am Wegesrand wuchs. Eines Abends, als die Sonne alles in warmes Gold tauchte, bemerkte sie plötzlich ein geheimnisvolles Glitzern zwischen zwei großen Steinen.
Numa blieb wie angewurzelt stehen. „War das ein Licht? Oder ein geheimer Schatz?“ Ihr Herz klopfte aufgeregt, sie wollte es unbedingt herausfinden.

Vorsichtig schlich sie näher und schnupperte an dem Tor. Die Luft fühlte sich kühl an und roch nach Moos und uraltem Stein, doch keine Spur von Gefahr. Langsam streckte sie ihre Pfote aus und berührte den Fels.

Der Stein begann augenblicklich leicht zu vibrieren, als würde er lebendig werden. Über seine Oberfläche huschten feine, leuchtende Linien, die sich wie Adern ausbreiteten. Numa hielt den Atem an, ihre Augen weiteten sich.
Da hörte sie plötzlich eine leise Stimme, kaum mehr als ein Flüstern, das von überall und doch von nirgendwo zu kommen schien:
„Numa … folge deinem Herzen …“
Ein warmer Schauer lief ihr über den Rücken. Sie schnupperte erneut, lauschte angestrengt und legte vorsichtig das Ohr an den Fels, doch außer dem geheimnisvollen Vibrieren blieb alles still.

Da richtete sie sich langsam auf. Ihre Augen funkelten, doch in ihrem Kopf wirbelten Fragen durcheinander: „Was, wenn dort drüben etwas völlig Fremdes wartet? Was, wenn es gefährlich ist? Oder … vielleicht ist es ein Ort voller Wunder?“ Einen Moment zögerte sie, dann lächelte sie tapfer. „Wenn ich bleibe, werde ich niemals erfahren, was dahinter liegt.“
Mit einem tiefen Atemzug sammelte sie all ihren Mut und sprang durch das magische Steintor hindurch.

Mit einem leichten „Wusch“ landete sie in einer anderen Welt. Das plötzliche Licht blendete sie, der Boden unter ihren Pfoten fühlte sich fremd an, und für einen Augenblick duckte sich Numa erschrocken ins hohe Gras. Ihr Herz schlug wild, während sie den Atem anhielt und aufmerksam jede Bewegung um sich herum beobachtete.
Doch nichts Bedrohliches geschah. Stattdessen umgab sie ein ganz neuer Duft. Die Luft roch angenehm nach frischem Moos, feuchter Erde und einem Hauch von Blumen, wie sie ihn noch nie zuvor wahrgenommen hatte. Ein sanfter Wind strich über ihre Schuppen, kühl und zugleich wohltuend, und trug das Rauschen des Flusses bis zu ihr herüber.
Langsam wich die Anspannung einer wachsenden Neugier. Vorsichtig hob Numa den Kopf, blinzelte ins Licht und staunte. Hohe Felsen ragten wie Wächter um sie herum, der Fluss glitzerte lebendig, und die Vögel wirkten, als würden sie ihr neugierig ein Willkommen singen.
Alles wirkte anders, geheimnisvoll und doch wunderbar.

Noch ahnte sie nicht, dass dies erst der Anfang einer großen Reise war.
Als der Tag sich dem Ende neigte, suchte sich Numa einen sicheren Platz zwischen weichem Gras und schützenden Felsen. Müde kuschelte sie sich zusammen, schloss die Augen und ließ sich vom Rauschen des Flusses in den Schlaf wiegen. In ihren Träumen erlebte sie bereits spannende und wundervolle Abenteuer, ohne zu wissen, dass viele davon schon bald Wirklichkeit werden sollten.






